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giovedì 25 marzo 2021

Kabeljau

 - Vati, was ist ein Kabeljau?

- Das ist ein Kabel mit Jau. - Und was ist ein Jau? - Das ist ein Kabeljau ohne Kabel.

venerdì 26 febbraio 2021

Syntax I : Spoiler

UTAH (Uniformity of Theta Assignment Hypothesis):

Goal argument (indirect object) is merged as a complement of V, theme argument (direct object) is merged in the specifier of V, agent argument (subject) is merged outside V.
Burzios Generalisierung: Un verbo non può assegnare l'accusativo a meno che prenda un argomento esterno.
Ukrainisches Passiv: Cerkv-u bul-o zbudova-n-o v 1640 roc'i Church-ACC.F be.PST-NEUT build-PASS-NEUT in 1640 year 'The church was built in 1640' "Mama, darf ich auch Akkusativ?" "Nein, du hast kein externes Argument und du weißt doch, du darfst nur Akkusativ, wenn du ein externes Argument hast." "Mama, aber ich hatte ein externes Argument, das haben sie mir bloß geklauuut, das ist voll ungerääächt" "Na gut"

giovedì 18 febbraio 2021

Oberhessische Sprachdaten

 

Mein Vater, Jahrgang 1943, ist in Lützellinden (Litzellinne) in der Wetterau aufgewachsen und hat noch richtig den Dialekt gelernt, aber nur einige Fetzen an mich weitergegeben. Als angehender Linguist ist es meine Pflicht, diese Fetzen zu sammeln und zu dokumentieren. Vielleicht mache ich für meine Masterarbeit auch Feldforschung in Oberhessen. Wenn ich nicht irgendeinen italoromanischen Dialekt aus der Gegend um Neapel oder einen slawischen Dialekt irgendwo in Russland, der Ukraine oder Weißrussland auftreibe. Mal sehen. 

Der Post wird noch ergänzt, hier erstmal ein paar Trinklieder, damit Ihr Phonologen Euch schon mal auf die Alternationen stürzen könnt. 

1. Mer huu dehoh / en ahle Wetzstoh / däi Mudder säht / aich soll en fottroh / der Vadder säht / aich soll en behaale / den Wetzstoh / den ahle.

(Wir haben daheim / nen alten Wetzstein / die Mutter sagt / ich soll ihn forttragen / der Vater sagt / ich soll ihn behalten / den Wetzstein /den alten)


2. Säihste nit däi Säu im Gorde, säihste wäi se weule, wäi se däife Löcher grobe in de gähle Reuwe. Spitz komm eraus in beiß se in de Boh, däi Missgebierde fresse eus däi Reuwe kurz in kloh.

(Siehst Du nicht die Schwein' im Garten, siehst Du, wie sie wühlen, wie sie tiefe Löcher graben in die gelben Rüben. Spitz komm heraus und beiß sie in die Bein', die Missgeburten fressen uns die Rüben kurz und klein.)


3. Wos seu mir, jo wos seu mir, wos seu mir, jo wos seu mir, lustje Oberhesse, dos seu mir. Wenn mer Geld huu, seu mer lustig, wenn mer kohns huu, seu mer durschtig, wos seu mir, jo wos seu mir, wos seu mir, jo wos seu mir, lustje Oberhesse, dos seu mir.

(Was sind wir, ja was sind wir, lustige Oberhessen, das sind wir. Wenn wir Geld haben, sind wir lustig, wenn wir keins haben, sind wir durstig.)


Aber keine Angst, liebe Morphosyntaktiker, auch Ihr kommt auf Eure Kosten. Im Oberhessischen gibt es die Zahl 2 im Maskulinum (zwie), Femininum (zwaa) und Neutrum (zwo): 

(1) Zwie, zwaa, zwo 
a. zwie Gäul   - zwei Pferde
b. zwaa Keuh - zwei Kühe
3. zwo Kinn   - zwei Kinder




venerdì 27 marzo 2020

Russian literature online!


A new e-mail reached me from the Catalan literary translation network. There are some sensible people left who don't participate in the general media-driven anti-Russian agitation but promote classic and contemporary Russian literature through translations into other languages and literatures of other countries through translations into Russian.  

Catalan literary translator Loïç Miquel Pérez Muñoz set up this blog: http://ruslitclass.blogspot.com/
with info about where you can get access to the originals and translations, for example “Растаявший снег” by Мария Гуаск translated into Catalan by the same Loïç Miquel Pérez Muñoz (all rights reserved) which can be found here.

As soon as I'm done with my overdue term papers and translation jobs I might add interlinear translations to some excerpts.

Also, let me repost a poem I translated into my native German about one and a half years ago:

Думаю о тебе  (Лев Озеров)

О тебе я хочу думать. Думаю о тебе.  
О тебе не хочу думать. Думаю о тебе.  
О других я хочу думать. Думаю о тебе.  
Ни о ком не хочу думать. Думаю о тебе.  


Übersetzung / Перевод:  


An Dich möchte ich denken. Ich denk an Dich.  
An Dich möcht ich nicht denken. Ich denk an Dich.  
An andre möcht ich denken. Ich denk an Dich.  
An niemand möcht ich denken. Ich denk an Dich.  


Translation / Catalan philology students:  Note how this action is perfectly in line with the Catalan tradition of "internationalisation" through literature and literary translation which was first written down in Modernism, for example by Manuel de Montoliu, one of the first Catalan translatologists. Of course, it is also in line with Quim Monzó's famous statement "Les llengües i les literatures no haurien de rebre mai el càstig de les estratègies geopolítiques, però el reben, i ben fort" ('Languages and literatures should never be on the receiving end of geopolitical strategies, but they are, and in a big way', official translation by Mary Ann Newman).


domenica 23 febbraio 2020

Transliteration Leaks: Andrej Tschichatschow

In dem von Deutschbuchautoren und anderen krampfhaft fortschrittlichen Leuten gehypten Roman Tschick von Wolfgang Herrndorf (2010) brennt Gymnasiast Maik Klingenberg mit Tschick, dem Neuen in der Klasse, in einem gestohlenen Lada Niva durch und macht Brandenburg unsicher. Tschick kommt aus Russland und sein bürgerlicher Name ist laut Buch Andrej Tschichatschow.

Ein Jahrzehnt lang bin ich davon ausgegangen, dass das Tsch am Anfang des Namens wie [t͡ʃ], also wie in Kutsche, und das ch wie [x], also wie in Dach ausgesprochen wird. Die deutsche Rechtschreibung ist da ja eindeutig (looking at you, English!). Die Betonung habe ich mir zunächst auf der ersten Silbe (tschi, IPA: [ˈt͡ʃixaˌt͡ʃov]) und später, als ich mich mit Russisch schon etwas auskannte, auf der letzten Silbe (tschow, IPA: [ˌt͡ʃixaˈt͡ʃov]) vorgestellt.

Umso irritierter war ich, als der gute Tschick in Fatih Akins Verfilmung (2016) sowohl das Tsch als auch das ch wie in Kutsche ausspricht und den Namen auf der zweiten Silbe betont (IPA: [t͡ʃiˈt͡ʃat͡ʃov]). Als stünde im Buch Tschitschatschow. Oder als wäre der Schauspieler (oder der Drehbuchautor, oder der Regisseur) beim Lesen zwischendrin mal kurz von der deutschen in die spanische Rechtschreibung und wieder zurück gewechselt.

Vielleicht liegt der Fehler aber auch bei der Schreibweise im Buch. Konnte Wolfgang Herrndorf Russisch? Er ist laut Wikipedia in Schleswig-Holstein aufgewachsen und hat in Nürnberg studiert, später aber in Berlin gelebt. Von seinen Sprachen steht da nichts.

Bleibt nur der bei Übersetzern so beliebte Google-Test.
Die rekonstruierte kyrillische Schreibweise "meiner" Aussprache, Чихачов, hat 11.000 Einträge, verweist aber auf Чихачёв. Das hat betimmt etwas damit zu tun, dass ч immer weich ist. Träger dieses Namens sind der General und Staatsmann Никола́й Матве́евич Чихачёв (1830-1917) und der russische Forschungsreisende Пётр Александрович Чихачёв (1812-1890). Letzterer hat auch einen Eintrag in der deutschen Wikipedia, wo er als Pjotr Alexandrowitsch Tschichatschow transliteriert wird, also genau so wie Andrej Tschichatschow im Buch. Die Schreibweise Чихачёв hat übrigens ungefähr 328.000 Einträge.

Für die kyrillische Version der Aussprache aus dem Film, Чичачов, spuckt Google dagegen gerade mal 1.830 Einträge aus, und in den meisten (wenn nicht allen) geht es um den Film Гуд бай, Берлин! (Goodbye Berlin) mit den Protagonisten Майк (Maik) und Андрей Чичачов (Andrej Tschi[t͡ʃ]atschow). Goodbye, Berlin ist also höchstvermutlich der ausländische Titel der Tschick - Verfilmung.

Der gute Andrej Tschichatschow sollte also ursprünglich tatsächlich Андрей Чихачёв heißen (mit Betonung auf der letzten Silbe, denn ё ist immer betont. -  Hurra, die deutsche Rechtschreibung ist immer noch eindeutig!). Da sich jemand im Filmteam vertan hat und die Anderen es nicht bemerkt haben (ist ja auch nicht so wichtig, es sei denn, man ist Linguist), ist er aber als Андрей Чичачов bekannt geworden. Dass sich ein Name aufgrund eines Rechtschreibfehlers ändert, ist nun nicht unüblich, aber es hat mir halt unter den Nägeln gebrannt. Man sieht, ich bin in den Viel-Lärm-um-Nichts-Geisteswissenschaften gut aufgehoben.

giovedì 26 dicembre 2019

Negation im Deutschen



 Ausländer regen sich gern mal darüber auf, dass die Negation im Deutschen bisweilen am Ende des Satzes ist und es dadurch zu bestimmten Überraschungseffekten kommt:

(1) a. Ich liebe Dich - NICHT.
      b. Tötet ihn - NICHT.

Von Gereon Müller wissen wir bereits, dass die Negation zugrundeliegend nicht am Ende des Satzes steht, sondern dass rechts davon ursprünglich eine andere Konstituente ist, die aber nach links bewegt wird. Das legt auch das Beispiel in (2b) nahe, in dem hinter der Negation noch ein Verb kommt:

(2) a. Ich weiß es nicht
     b. Ich habe es nicht gewusst

Wie mag diese Bewegung aber vonstatten gehen?

Im Deutschen gibt es zwei Typen von Sätzen: Hauptsätze und Nebensätze. Haha, lustig. In Nebensätzen kommt das Verb immer am Ende des Satzes (Warum dolmetschst Du nicht? - Ich warte auf das Verb!), in Hauptsätzen dagegen immer an zweiter Stelle, egal welche Konstituente an erster Stelle steht:

(3) a. Der Gereon überlässt dem Fabian gern seine Folien.
      b.  Dem Fabian überlässt der Gereon gern seine Folien.
      c. Seine Folien überlässt der Gereon gern dem Fabian.
      d. Gern überlässt der Gereon dem Fabian seine Folien.

In der minimalistischen Syntax geht man davon aus, dass deutsche Sätze zugrundeliegend immer aussehen wie Nebensätze, also wie in diesem Bild (hier mit einem Satz im Perfekt):



Hauptsätze entstehen durch Bewegung. Zunächst bewegt sich entweder das Hilfsverb (hier habe) oder, wenn es kein Hilfsverb gibt, klein v mit dem Vollverb nach T (T steht für Tempus, dies ist eine funktionale Kategorie, die dem (Hilfs-) Verb seine Zeitform und Phi-Merkmale, also Genus, Numerus und Person zuweist.)
In C wird ein spezieller Null-Komplementierer verkettet, den es nur in Haupt- und Fragesätzen gibt und der verlangt, dass sich T mit dem (Hilfs-) Verb im Schlepptau nach C bewegt. Heraus kommt habe ich den Kuchen gegessen.
Soll das Ganze ein Fragesatz werden, so ist die Arbeit schon erledigt. Um einen Aussage-Hauptsatz mit dem Verb an zweiter Stelle (man nennt das auch einen Verb-Zweit-Satz oder V2-Satz) zu erhalten, ist noch ein weiterer Schritt notwendig: Irgendeine Konstituente - im Normalfall das Subjekt, es sei denn, man möchte etwa ein Objekt oder eine adverbiale Bestimmung besonders betonen - wird nun in die CP knapp über dem C  (in den Spezifikator von C) geholt:
Für einen Verneinungssatz muss man noch das nicht verketten. Das geschieht zwischen T(empus) und Perf(ekt), und da wir bereits wissen, dass die Negation nicht am Ende steht, wissen wir auch, dass wir sie links anhängen müssen (ansonsten käme etwas heraus wie *dass ich es gewusst habe nicht).
Heraus kommt nun so ein Satz (der entsprechende Nebensatz wäre dass nicht ich den Kuchen gegessen habe ). 
Das ist zwar ein grammatischer Satz, man würde aber eher etwas sagen wie in (4):

(4) a. Ich habe den Kuchen nicht gegessen
      b. ...dass ich den Kuchen nicht gegessen habe.

Wie leitet man das also ab?

Eine Möglichkeit wäre, anzunehmen,  dass die Ableitung schon bei der Bewegung von V nach klein v anders läuft, dass sich nämlich die gesamte VP mit Objekt nach klein v bewegt und das Verb in einem zweiten Schritt noch einmal an klein v adjungiert:
Nun könnte das Perfekt, wenn es seine Merkmale an das Verb abgibt, im Gegenzug aus dem Klein-v-Wust das Objekt zu sich nach oben holen und bei der Perf-nach-T-Bewegung und später bei der T-nach-C-Bewegung mitschleppen:



Normalerweise holt aber ein Kopf genau dasjenige Element zu sich, auf dem es seine Merkmale ablegt, in diesem Falle das Verb. Diese Derivation ist also etwas...ungemütlich.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass die VP bleibt, wo sie ist, und sich nur V nach klein v bewegt. Das Objekt bewegt sich dann aus seiner ursprünglichen Position heraus nach oben, und zwar

entweder in den Spezifikator von T, was seltsam wäre, weil T nur solche Konstituenten in seinen Spezifikator holt, denen es den Nominativ zuweist, die Konstituente den Kuchen aber im Akkusativ steht

oder in einen Spezifikator von Neg. Diesen müsste man extra annehmen, genauso wie ein spezielles Merkmal, dass die Bewegung auslösen würde. Dabei könnte es Probleme mit dem Skopus geben.

Vielleicht ist aber auch dieses komische Scrambling die Lösung, das ich noch nicht verstanden habe.

Wer mehr weiß, der kommentiere. Ich wende mich derweil wieder meiner Typologie-Hausarbeit über kausative Ortswechselverben zu (brrr), die bis Jahresende fertig werden muss.

mercoledì 6 novembre 2019

Aymara Tense / Person Agreement

Aymara is an isolate suffix-only SOV language spoken in parts of Peru, Bolivia, Chile and Argentinia. Its person/tense agreement paradigm comprises four person categories (1st, 2nd, 3rd, 1st inclusive) and four tenses (future, simple, recent past, remote past). Although Coler (2015) claims the portmanteau morphemes encoding these categories cannot be systematically separated into tense and person markers, the patterns one can see in the paradigm suggest there is a way of breaking them down into tense, subject and, in some cases, object markers. However, this raises a couple of issues for theoretical morphology: 
  1. The linearisation of tense and person markers depends on the subject>object constellation: In the 3>3, 1incl>3, 2>1, 3>1 and 3>1incl forms, person precedes tense while in all other contexts, tense precedes person. In Distributed Morphology, according to the Mirror Principle (Baker 1985), this differential linearisation must already be there in the syntactic derivation, i.e. in the adjunction of v to T. For predefined templates in Paradigm Function Morphology, this is a serious challenge.
  2. In the 2>1 future as well as in the 2>1, 3>1 and 3>1incl remote past forms tense is not expressed by a CV suffix but by partial reduplication. Assuming Marantz' (1982) theory of reduplication, this can be seen as suffixation of melody carrying CV skeletons and copying melodic elements of the preceding subject agreement suffix. In the same way, the property of some suffixes of deleting the preceding vowel can be analysed as a melody carrying C skeleton at the left edge of the suffix and a high ranked DEP constraint in phonology. 
  3. Some of the markers appear in contexts that do not form any natural classes. This can be easily handled in Paradigm Function Morphology by postulating arbitrary rules of referral. In Distributed Morphology, as it seems, we have a choice between expanding the feature decomposition by adding features, postulating impoverishment rules and assuming arbitrary homonymy. 
Here is the paradigm. Any ideas are welcome.